Unter Dysplasien des Muttermundes versteht man Zellveränderungen, die sich (in den meisten Fällen) wieder zu normalen Zellen zurückbilden können. In einigen wenigen Fällen bleiben sie jedoch bestehen und können im schlimmsten Fall in eine Krebserkrankung übergehen. Die Zellveränderungen entstehen sehr langsam, meist über mehrere Jahre, sodass im Rahmen der regelmäßigen Krebsvorsorge beim Frauenarzt die Vorstufen (Dysplasien) erkannt werden können. Um den Grad der Zellveränderung näher beurteilen zu können, sollte anschließend eine weitere Untersuchung in unserer Dysplasiesprechstunde erfolgen.
Meistens ist ein Virus, das Humane Papilloma Virus (kurz: HPV), die Ursache für die Entstehung von Dysplasien. Über 90 % aller sexuell aktiven Frauen und Männer machen im Laufe ihres Lebens eine HPV-Infektion durch, die bei den meisten jedoch folgenlos ausheilt.
Bei ca. 10% der infizierten Personen bleibt das Virus jedoch im Körper und vermehrt sich in Zellen des Gebärmutterhalses, der Vagina, der Vulva oder in der Analregion. Dadurch kann es zu Zellveränderungen (Dysplasien) kommen. Man kennt inzwischen mehr als 200 solcher Viren, die die Haut oder Schleimhaut infizieren können. Sie sind unterschiedlich gefährlich und werden deswegen in Viren mit hohem Risiko („High-Risk-Viren“) und Viren mit niedrigem Risiko („Low-Risk-Viren“) eingeteilt.
Seit 2006 gibt es eine Impfung gegen HPV, die flächendeckend angeboten wird.